“Nichts ist unmöglich!”, zumindest nicht, wenn man Uwe und Tina kennt. So kommt es, dass die beiden im tiefsten Winter ein 6 wöchiges Intensivprogramm entwerfen, um einem Pferdefanatischem, aber leider reiterlich etwas verlorenem Paar (Sergio und Jacqueline) soviel Wissen mitzugeben, dass sich die Probleme Zuhause in Chile wie von alleine lösen.

Ja, wir wohnen in Chile, das heisst, dass der Unterricht auch noch so gestaltet werden muss, dass ich Zeit habe, Uwes Kommandos an Sergio auf Spanisch zu übersetzen und wir das gelernte Zuhause umsetzen können.
Und ja, ich dachte auch, dass spätestens als das Wort Chile fiel, die Grenze erreicht sei.

 

Von Entfernung und sprachlichen Schwierigkeiten mal abgesehen, passiert das auch nicht alle Tage, dass dich jemand vom anderem Ende der Welt anruft, um bei dir Reitunterricht auf deinen PRIVATEN Pferden zu nehmen. Also vielen Dank an dich Tina überhaupt erst einmal für das Vertrauen, das du uns entgegengebracht hast, nicht gleich wieder aufzulegen, sondern ein Treffen zu organisieren und uns darauf folgend die tolle Sarinna und den lieben Emil zur Verfügung zu stellen.

 

Und euer Job war wirklich nicht einfach. Minus Grade halten keinen passionierten Reitlehrer und Schüler fern. Also während Uwe und ich uns mit jeweils einer Decke und heißem Kaffee auf die Stunde mit Sergio vorbereiteten, machte uns Tina die Pferde fertig, damit wir gleich aufsteigen und anfangen konnten.

Aber 2 Jahre lange falsche Reitangewohnheiten von Sergio zu korrigieren, so dass er seine 6 Jährige Holsteiner Stute im Springen weiter ausbilden kann und mir genug Wissen mitzugeben, um auch meine zahlreichen Fehler auszugleichen und endlich mein gerettetes Rennpferd in ein Springpferd zu verwandeln, dazu alles in einer 6 Wochen Timeline… das war die wahre Herausforderung.

Aber nicht für Uwe und Tina!

 

Die beiden haben es doch tatsächlich geschafft uns mit einem Intensivkurs, zig´ Kaffeestunden, spontanen Mittagessen, tausend Video Analysen und einem Buch (Damit ich nicht immer so komische Fragen stelle :D), wieder hinzukriegen. Die Probleme die Sergio mit der Stute hatte (schlechte Distanz zum Hindernis, verspannter Sprung, Balance, ruppige Reiterhand und und und) haben sich wie in Luft aufgelöst. Die Stute hat eine immer schönere wohlgeformte Muskulatur, eine immer bessere Balance, springt nun leicht und lässig aber mit Spannung und: Die Distanzen stimmen!!
Was kein Professor hier vor Ort geschafft hat, konnte uns Uwe lösen. 

 

Die “Uwe Technik” braucht vielleicht etwas mehr Zeit als andere, aber sie ist jede Minute wert, wenn es dir wichtig ist, einen Partner als Pferd zu haben mit dem du ohne Kampf, ohne starke Gebisse, ohne Buckeln oder rennen, sondern lächelnd und lässig einen Springparcours absolvieren und eine entspannte, lehrreiche Reitstunde nehmen möchtest.

Für uns wurde Uwe vom Reitlehrer zum Mentor. Zügelgezerre, Chaos, Stress, Frustration und Verzweiflung wichen seiner Ruhe, Optimismus, Theorie, Gefühl und Struktur.

 

Und wenn diese 6 Wochen einer quasi "reiterlichen Adoption" nicht schon genug gewesen wären, betreut uns Uwe sogar jetzt noch: Per Online Unterricht aus Chile! Jeden Freitag wird sich per Kommunikationsmedien mit Sergio und Lady Show zur Springstunde “getroffen”, jeden Donnerstag oder Montag gibt es fuer Rito (mein Rennpferd, dass langsam zum Springpferd wird) und mich Dressur.

 

Ich könnte so weiter schreiben, über all die tollen Momente und Aha Erlebnisse, die wir mit Uwe und Tina teilen durften. Aber ich habe schon 2 Monate gebraucht, um nur diesen Text zu schreiben, der hoffentlich alles in Worte fasst, was für uns keine Worte hat.

Das Reiten wurde wieder zum Genuss, und jeder der denkt, dass das nicht mehr möglich sei, dem kann ich nur Uwe und Tina wünschen, die eben Unmögliches möglich machen!

“Wer Lächelt, gewinnt”

 

In diesem Sinne: Liebe Grüße aus Chile von

Sergio, Jacqueline, Lady Show und Rito