Lutzhorn 2012
Die eigenen Vierbeiner mussten zuhause bleiben, aber Miss Saigon durfte in den Hänger steigen. Es war noch früh am Morgen, als Tina, Olli und ich vom Hof fuhren. Ein langer Tag stand uns bevor.
Eine Dressurprüfung und zwei Springen.
In Lutzhorn angekommen war ich begeistert von den Gegebenheiten. Tolle Abreiteplätze und ein wahnsinns Springplatz.
Zuerst ging es in die Dressurprüfung. Missi und ich waren uns einig, dass wir lieber den angrenzenden Springplatz im Auge behalten. Dressur, das war nicht's für uns. Aber das Startgeld wurde
abgeritten.
Viel mehr freute ich mich auf das Springen. Wir hatten viel Zeit zwischen den Prüfungen, also haben wir es uns im Turnierzelt gemütlich gemacht. Tina fragte, ob ich schon aufgeregt sei. Hmm...
noch nicht, war meine Antwort. Sie lachte und sagte: "Wenn ich reite, bin ich auch nicht mehr aufgeregt, aber wenn unsere Schüler reiten und dann auch noch mit unserer Stute..." Und von da an
ging es los mit der Aufregung. Nach und nach kamen auch die anderen aus dem Stall. Die Aufregung muss mir mit Neonlicht im Gesicht gestanden haben. Es gab den ersten Mutmacher.
Es war so weit, abladen, satteln, warm reiten... Tina ist mit mir den Parcours abgegangen und Uwe hat uns den ersten Steil zum Abspringen aufgebaut. Nun wurde es ernst. Zeig ihr noch einmal
Sprung drei, denk an die Anreitwege, atme aus über dem Sprung. Gesagt, getan... Ich bin eingeritten, hab im Vorbeireiten die Richter gegrüßt und bin los. Es war eine super Runde. Missi hatte
einen tollen Job gemacht und ich habe gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd. Den einen oder anderen Fehler habe ich gemacht, aber der größte war es, von der Start- bis zur Ziellinie nicht zu atmen
:-). Ich hatte das Gefühl, einen ganzen Marathon gelaufen zu sein.
Einen Augenblick verschnaufen und das Mannschaftsspringen fing an. Auch diese Runde war super. Null Fehler.
Stolz wie Oskar ging es dann wieder nach Hause. Im Stall angekommen gab es noch ein paar Wurzeln für Missi und ein nettes Beisammensitzen mit der Stallgemeinschaft.
Es war ein toller Tag.
Einen riesen Dank noch einmal an Tina und Uwe für das Fahren und Coachen und das Vertrauen in mich, Missi auf Turnieren reiten zu dürfen.
Oktober 2012